*Leicht wie ein Pfannekuchen, kinderleicht. 

Schwedisch ist mit dem Deutschen eng verwandt. Es gehört zur indoeuropäischen Sprachfamilie und innerhalb dieser Familie zum nördlichen Zweig der germanischen Sprachen. Für Deutsche sollte es daher doch wesentlich leichter sein Schwedisch zu lernen als beispielsweise Türkisch. Allerdings gilt wohl für das Erlernen egal welcher Sprache, den Schritt zu wagen und dann mit Geduld und Motivation dranzubleiben, denn „use it or lose it“.

 

Aussprache

Schwedisch ist im Vergleich zum Deutschen eine sehr melodische Sprache und vielleicht ist es ja gerade die Melodie des Schwedischen, die dir gefällt. Es gibt im Schwedischen einen sogenannten Druckakzent und einen musikalischen Akzent. Beim Druckakzent sinkt die Tonhöhe eines meist einsilbigen Wortes zum Ende hin ab. Charakteristisch für den Klang des Schwedischen ist der musikalische Akzent, bei dem ein mehrsilbiges Wort zwei Tonhöhen hat, so dass es sich fast anhört wie eine Frage.

Das schwedische Alphabet umfasst 29 Buchstaben und ist somit drei Buchstaben länger als das deutsche Alphabet. Nach dem Z folgen noch Å, Ä und Ö. Ä und Ö, die im Deutschen Umlaute von A und O sind, sind im Schwedischen also eigenständige Buchstaben. Das Ü gibt es im Schwedischen nicht. Beim Buchstabieren eines Nachnamens wie Müller wird es als „tyskt y“ umschrieben, also als deutsches y.

Sofern man noch ein analoges Wörterbuch nutzt, muss man also daran denken, dass die Worte „garn“ (Garn) und „gärna“ (gerne) mehrere Seiten voneinander entfernt stehen. Auch mit der Gästeliste ist nichts schiefgelaufen: Bengt Ågren, Camilla Ängström und Lars Östlund haben sich zur Veranstaltung angemeldet und wurden auch notiert, sie stehen nur eben ganz am Ende der Liste, also vielleicht auf Seite 3.

Der Buchstabe Å wird wie ein deutsches „O“ ausgesprochen. Der schwedische Buchstabe „O“ hingegen wird als einzelner Buchstabe annähernd wie das deutsche „U“ gesprochen. Das schwedische „U“ wiederum klingt oftmals wie ein deutsches „Ü“. Kurz und gut, zu den Buchstaben und zu einigen Buchstabenkombinationen wie beispielsweise dj, tj, stj, sk usw. gibt es einiges zu sagen. Das erkläre ich dir gern und spreche es dir vor und mit einiger Übung wirst du es meistern!

Gerade am Anfang ist es wichtig, weil hilfreich, so oft wie möglich Schwedisch zu hören. Es geht darum, regelmäßig ein Sprachbad zu nehmen. Dabei kommt es nicht darauf an, wie viel du inhaltlich verstehst, sondern dass du dich an die Sprachmelodie und die korrekte Aussprache gewöhnst.

 

Wortschatz

Die Verwandtschaft der germanischen Sprachen macht es möglich, sich in Bezug auf den Wortschatz viele schwedische Worte aus dem Deutschen abzuleiten: begränsning – Begrenzung, ingång – Eingang, föreslå – vorschlagen.

Und kommen dir Verben wie embrejsa, mejla, researcha nicht auch bekannt vor? Hier haben wir es mit „svengelska“ zu tun, also einer Vermischung von svenska und engelska. Leider lieben es die Schweden ihre Sprache mit sehr vielen englischen Worten, wie sie wohl meinen, aufzuhübschen. Prinz Daniel soll nach der Geburt seiner Tochter die Frage nach seinem Befinden jedenfalls folgendermaßen beantwortet haben: „Mina känslor är all over the place.“

Bestimmt kennst du köttbullar, aber vielleicht weißt du nicht, dass sie wie „chöttbullar“ ausgesprochen werden. Vielleicht hast du auch von den anderen „bullar“ gehört, den kanelbullar, auf Deutsch gerne Zimtschnecken genannt. Und dass man die kanelbullar gerne zum Kaffee isst und dass beides zusammen dann „fika“ ergibt, also das Kaffeepäuschen, das den Schweden heilig ist.

Vielleicht kennst du auch das Wort „tack“, dass sowohl danke als auch bitte bedeuten kann, je nachdem, ob du dich für etwas bedankst oder ob du etwas erbittest. Als Form des Dankes wird tack im Schwedischen ständig und in verschiedensten Varianten verwendet: Tack, tack tack, tusen tack, tack ska du ha, tack så mycket, jag tackar, tack för senast, tack för maten.

Där ser du! Da siehst du mal – ein bisschen Schwedisch kannst du schon!

Aber falsche Freunde gibt es leider auch, also aufgepasst: en öl – ein Bier, en olja – ein Öl, en semester – ein Urlaub, en termin – ein Semester, en tid – ein Termin, en stund – eine Weile, en timme – eine Stunde, en kind – eine Wange, ett barn – ein Kind usw.

 

Grammatik

Die schwedische Sprache kennt zwei Genera, also zwei Geschlechter: Utrum, das Maskulinum und Femininum umfasst, die im modernen Schwedisch nicht mehr unterschieden werden und Neutrum. Utrum-Wörtern steht der unbestimmte Artikel „en“ und Neutrum-Wörtern der Artikel „ett“ voran. Leider stimmt das Genus der Substantive im Schwedischen nicht immer mit dem Genus der deutschen Pendants überein: ein Löwe – ett lejon, ein Baum – ett träd.

Im Schwedischen gibt es mit Ausnahme des Genitivs keine Kasusflexion, d.h. Nominativ, Dativ und Akkusativ haben keine eigene Endung. Beim Genitiv wird an das Substantiv ein -s angehängt, es sei denn das Substantiv endet auf -s, dann entfällt das zusätzliche Genitiv-s.

Eine weitere frohe Botschaft in Bezug auf die Grammatik, ist, dass die Konjugation der Verben im Schwedischen, im Gegensatz zu vielen anderen Sprachen, tatsächlich „lätt som en plätt“, also kinderleicht, ist. Für alle Personen gibt es nämlich nur eine einzige Form und noch dazu gilt das für alle Zeitformen: jag är / du är / han, hon är / vi är / ni är / de är bzw. jag var / du var / han, hon var / vi var / ni var / de var.

Der schwedische Satzbau ist dem Deutschen in den Grundzügen ähnlich, weist im Satzinneren und in Nebensätzen aber oft eher Übereinstimmungen mit dem englischen Satzbau auf. Ein Beispiel dafür ist die Position der Präposition am Ende des Satzes.

Das Haus, in dem ich aufgewachsen bin, wurde von meinen Großeltern gebaut.
Huset jag växte upp i byggdes av mina morföräldrar.
The house I grew up in was built by my grandparents.

In jedem Fall aber gilt wie im Deutschen die Grundwortstellung Subjekt-Prädikat-Objekt und die Verbzweitstellung, d.h. der Hauptsatz kann wie im Deutschen mit einem beliebigen Satzteil beginnen, während das finite Verb an zweiter Position stehen muss.

Was die Verwendung der Zeiten angeht, muss im Schwedischen bei einer eindeutigen Zeitangabe wie „gestern“ oder „vor zwei Wochen“, die auf eine vergangene Handlung hinweist, genau wie im Englischen, das Präteritum verwendet werden. Ein Gebrauch des Perfekts, wie im umgangssprachlichen Deutsch, ist grammatikalisch falsch.

Das Perfekt wird im Schwedischen, wie im Englischen, verwendet, wenn ein Bezug zur Gegenwart besteht, der durch Zeitangaben wie „heute“, „dieses Jahr“, „bis jetzt“ oder „seit“ verdeutlicht wird.

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